Aknenarben sind wohl das ungeliebteste „Überbleibsel“ einer ausgeheilten Akne. Nicht nur sehen sie – je nachdem wie viele man hat – unschön aus, sondern sie erinnern auch den Träger ständig an die frustrierenden, emotional peinvollen Jahre seiner Akne. Leider bleiben Aknenarben weitaus häufiger zurück als man annehmen möchte. Selbst wer peinlichst darauf achtet, seine Pickel nicht auszudrücken, seine Haut keinerlei Reizung oder Manipulation auszusetzen, kann trotzdem nicht 100%ig sicher sein, dass Aknenarben sich nicht entwickeln.
Wir unterscheiden zwischen zwei grundsätzlichen Formen von Narben, egal ob sie das Resultat von Akne oder beispielsweise einer chirurgischen Operation oder eines tiefen Messerschnittes in den Daumen, usw. sind. Zum einen wäre da die hypertrophe Narbe. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sich das Narbengewebe wie eine kleine Wulst über das Hautniveau erhebt. Solche Narben sind auch oft farblich etwas heller als das sie umgebende Gewebe. Bei Akne kommen sie eher selten vor. Weitaus häufiger ist bei Akne jedoch die atrophe Narbe. Sie liegt tiefer als das umgebende Hautniveau, bildet also quasi eingesunkene Grübchen. Sie entsteht weil sich während der Ausheilung in dem von Pickeln, Mitessern oder Zysten zurückbleibenden Kanal aufgrund einer Heilungsstörung nicht genügend neues Bindegewebe bildet und ihn „voll genug“ ausfüllt.
Bei hypertrophen Narben hat der Arzt weitaus mehr Möglichkeiten zur Behandlung als bei atrophen Narben. Bei den letzteren bietet sich in aller Regel nur die sogenannte Unterspritzung an. Dabei wird meistens reines Kollagen (ein Baustoff unserer Haut) mit hauchfeinen Kanülen unter die Narben gespritzt, was sie anhebt und (hoffentlich) auf das gleiche Niveau wie die umliegende Haut bringt. Leider ist die Wirkung nur vorübergehend und muss nach wenigen Monaten wiederholt werden. Alternativ bieten sich Unterspritzungen mit einem Gemisch aus Kollagen und Artecoll (einer Substanz zur Knochenzementierung) an. Sie soll zwar permanent sein, aber leider liegen hierfür noch nicht genügend Studien vor. Manche Patienten haben unter Umständen auch die Möglichkeit, sich einer sogenannten Dermabrasion zu unterziehen, wobei die obersten Schichten der umliegenden Haut mit speziellen „Fräsen“ abgeschliffen wird. Die Voraussetzung dafür ist, dass der Patient im wahrsten Sinne des Wortes eine „dicke Haut“ besitzen muss, ansonsten die Methode nicht eingesetzt werden kann. Es ist außerdem bei sehr tiefen atrophen Narben unwahrscheinlich, dass genügend Hautschichten abgetragen werden können um die Narben auf etwa das gleiche Niveau wie die umliegende Haut zu bringen. Falls möglich, ist Dermabrasion auf jeden Fall einen Vesuch wert, sofern der Arzt überhaupt seine Zustimmung gibt. Selbst eine kleine Niveauausgleichung kann schon Wunder wirken, da die tiefliegenden atrophen Narben dem Betrachter nicht mehr so krass ins Auge stechen.